Lyrik zur aktuellen gesellschaftlich-politischen Lage

Im Deutschunterricht der Ef sind Texte entstanden, die z.T. mehrfach dem Kurs vorgestellt und in Form einer literarischen Kreativ-Werkstatt entweder alleine oder zu zweit redigiert worden sind. Dabei spielte bei dem ein oder anderen Vers bzw. passenden Reimwort auch KI eine Rolle, wobei die Schüler erkannten, dass KI nicht zwangsläufig den besseren Vorschlag lieferte, sondern sie sich oftmals auf ihre eigenen kreativen Kräfte verlassen konnten. Hier einige Beispiele:



Gesellschaftsknast (anonym)

Raus aus dem Bett, ein neuer Tag erwacht!

Wandre durch mein Haus, die Vernunft entfacht.

Doch schweigt die Sonne still im Morgengrau.

Der Himmel weint in schwerem, tiefem Blau.

Raus aus dem Haus, ein neuer Tag beginnt!

Das Lächeln geübt, doch innerlich stumm.

Ein Schmerz, der leise jede Hoffnung nimmt.

Gesichtermassen – leer und stumm. Warum?

Der Tag vergeht, das Licht verliert an Glanz,

Gedanken schreien laut in meinen Raum.

Sie umkreisen mich wie ein warmer Tanz.

Öffnet sich das Tor in meinen Kopf, ein Traum.

Abend für Abend, im Schatten des Lichts,

Ich schlage das Buch auf, die Fessel bricht.

Meine Gedanken erlöst von der Last,

Ich erlöse mich, frei vom Gesellschaftsknast.



Braun statt blau (Simon Hartmann)

„Raus! Raus! Hinaus mit ihnen!

Hinaus aus unserem Vaterland!

Deutschland den Deutschen, so ist es recht,

so muss es geschehen."

Wie benommen steh‘ ich da, ganz allein,

so fühl‘ ich mich.

Die Ekstase um mich rum,

die bekomme ich nicht mit.

Ich schrecke auf, denn was war das?

Ein Mann, bestimmt schon 90 Jahr‘,

steht bei mir, legt die Hand auf mich.

„Ich sehe Sie, das was Sie denken:

Wie kann das sein, wie ist's passiert?

Ich sage Ihnen, ich habe dies -  -

schon einmal erlebt.

Genauso, nur in braun statt blau.“


Nichts gelernt (Florentin Schmidt)

Hat jemand etwas draus gelernt?

Vergessen, dass der Frieden fern

Vergessen und verschwiegen

Bis Kriege wieder siegen

Die Klugen werden oft verlacht

Die Dummen kommen schnell zur Macht

Am Ende bleibt doch nichts zurück

Nur Trümmer Angst kein neues Glück

Die Erde weint das Herz wird leer

Aus Fehlern lernen sehr sehr schwer!


Unsere Interessante Welt (Mick Leimbach und Tim Mundorf)


Sie rechnet schnell bei Tag und Nacht

Und eine Pause nicht gemacht

Sie schreibt uns auch noch ein Gedicht

Doch ein Gewissen kennt sie nicht

Sie kann uns beim Lernen begleiten

Und wissen in Sekunden verbreiten

Sie hilft beim Arzt, erkennt die Sachen

Doch fühlt nicht mit und kann nicht lachen

Sie findet Fehler bevor wir es tun

Und lässt Fabriken niemals ruhn`

Sie zeigt den Blinden, was da ist

Doch sieht auch dich vergiss das nicht

Sie schafft Effizienz, spart Kraft und Geld

Und ändert leise unsere Welt

Sie macht Maschinen richtig schlau

Doch unterm Strich Berufeklau

Deshalb frage dich selbst bei all dem Licht

Beherrschen wir sie oder nicht?


Mauern wie damals (Anton Meusel und Gabriel Sparmann)

Wir sind stolz, ihr Verräter!

Vielfalt, Gerechtigkeit, Kommunismus!

Remigration kommt früher oder später!

Gegen fascho Regierung ist ein Muss!

,,Rechts vor Links‘‘ , weiß jedes Kind!

Blaue Seuche breitet sich aus!

Stecher überall, seid blind!

Werft die ganzen Rechten raus!

Multikulti hier und da!

Spuckt nur ,,Remigration‘‘!

Adolf Hitler ist mein Star!

Selbst Schande der Nation!

Klimawandel gibt es nicht!

Mit 1.312 Überleben?!

Widerstand ist unsere Pflicht!

Und das nicht nur als Gehalt!

Ihr macht überall Zensur!

Wir müssen uns vor den Schlümpfen erheben!

Wir stehen ein für uns’re Kultur!

Die Ampel zeigt rot! Jetzt halt!

Vernunft

So ist die Treppe

Lässt man nach so geht es runter

Miteinander reden, einander zuhören

Nur so entwickeln wir uns ohne zu zerstören

Egal ob links oder rechts, sind wir alle gleich, Menschen

Von unten nach oben, es braucht Vertrauen und Gegenseitigkeit

Hass, Verachtung, Spaltung und Gewalt. Sieht so eine Gesellschaft aus?


Ohne Titel (von Julian Hyunh und Alexander Koch)

Raketen fliegen durch die Luft

Bomben fallen Kriegsgeruch

Kinder laufen Hand in Hand

Weit, weit weg vom Heimatland

Mütter weinen auf veschiednem Grund

Ein Klagelied aus ihrem Mund

Zwei Völker die sich Heimat nennen

Und beizeiten beide brennen

Der Sinn dahinter schwindet mehr

Was übrig bleibt ein Leichenmeer!

 

(Bildquelle: www.pixabay.com)

(Sm)